Restaurants in Helsinki – ein Rückblick & einige veggiefreundliche Favoriten

Meine Bloggerkollegin Christine hat kürzlich einen Artikel über ihre Lieblingsrestaurants in Helsinki veröffentlicht. Das hat mich daran erinnert, dass ich ja auch schon seit Jahren einen solchen Artikel plane, aber diesen dann doch immer vor mir herschiebe… Warum eigentlich? Vielleicht, weil ich das Gefühl habe, dass sich in Helsinki ständig ganz viel ändert und mein Artikel somit irgendwie immer hinter der Zeit ist.

In den letzten Jahren hat sich die Restaurantszene in Helsinki nämlich stark gewandelt – und zwar zum Positiven. Auch für Vegetarier, Veganer und alle Freunde der Gemüseküche. Das war nicht immer so. Im Jahr 2004 – ich hatte gerade mein Abitur in der Tasche – erfüllte ich mir einen Traum und reiste alleine nach Helsinki. Damals war ich extrem knauserig und ernährte ich eine ganze Woche nur von Knäckebrot, Tomaten, Käse und Zimtschnecken. Bestimmt hätte es auch ein paar nette, günstige Einkehrmöglichkeiten gegeben, aber ich habe sie irgendwie nicht gefunden. Die seelenlosen Kettenrestaurants, welche damals noch überproportional stark vertreten waren, waren für mich keine wirkliche Option.

2007 lernte ich dann meinen jetzten Freund kennen – einen gebürtigen Helsinkier. Aber auch der führte mich nicht in die Helsinkier Restaurantszene ein, sondern wir kochten brav zu Hause. Essen gingen wir nur zu besonderen Anlässen. Einen solchen Anlass gab es dann im Jahr 2010, als die Oma von meinem Freund 80 wurde. Wir waren mit der ganzen Familie in einem sehr renommierten Feinschmeckerrestaurant. So gediegen habe ich selten gespeist – und so teuer auch nicht (zum Glück zahlte die Oma).

Aber zu jener Zeit deuteten sich bereits Veränderungen an. Immer mehr kleine Restaurants begannen die Lücke zwischen den Feinschmeckerrestaurants und den langweiligen Ketten zu füllen. In der Nähe vom Olympia-Terminal hatte ein kleines, vegetarisches Lunchrestaurant  eröffnet – das Zucchini, im Erdgeschoss eines wunderschönen Jugendstilgebäudes. Ich war begeistert! Das Essen war einfach spitze, dafür nahmen wir auch die lange Anfahrt und das wuselige Gedränge in dem etwas zu knapp bemessenen Gastraum in Kauf. Ein paar Jahre lang gingen wir bei jedem meiner Helsinki-Besuche ins Zucchini. Nun waren wir jedoch bestimmt schon 5 Jahre nicht mehr dort – weil es inzwischen auch viele andere Alternativen gibt (und weil das Parken im Zentrum so teuer geworden ist)!

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Beim Anblick dieses Tellers denke ich, dass wir dem Zucchini doch mal wieder einen Besuch abstatten sollten – trotz Parkgebühren

Gut und (relativ) günstig fleischlos Essen ist heute in Helsinki kein Problem mehr. Und das Beste: Man muss dafür noch nicht einmal ins Zentrum fahren. Oder andersherum: Wer vom hektischen Zentrum ein bisschen entspannen will, kann sich auch ein ruhiges Restaurant irgendwo außerhalb suchen.

Uns verschlägt es aus verkehrstechnischen Gründen meist in den Stadtteil Herttoniemi. Und dort wiederum zum Nepalesen. Nepalesen gibt es in Helsinki inzwischen sehr viele. Und viele von ihnen sind gut. Außerdem bekommt man fast immer große Portionen zu einem fairen Preis. Die vegetarische Auswahl ist grundsätzlich groß und manche Gerichte sind sogar vegan. In Herttoniemi gibt es gleich (mindestens) zwei gute Nepalesen: das Mantra und das Gurkha. Das Matra überzeugt durch eine schöne Einrichtung und die Lage direkt am Meer. Das Gurkha hat eine weniger schöne Location, aber auch hier ist das Essen ganz vorzüglich. Zur Metrostation sind es nur wenige Meter.

Ebenfalls ganz in der Nähe der Metrostation liegt der Treffi-Pub. Hier werden in typischer, dunkler Pub-Atmosphäre u.a. leckere Burger serviert. Die Preise sind nicht ganz günstig (knapp 20 EUR inkl. Pommes), aber am Geschmack gibt es nichts auszusetzen. Mittlerweile gibt es auf der Karte auch einen veganen Burger.

Wem der Pub zu wuselig und der Nepalese zu exotisch ist, der fühlt sich vielleicht Thalassa wohl. Das Thalassa ist ein griechisches Restaurant in Herttoniemi Strand, ähnlich wie das Mantra direkt am Wasser gelegen. Leider gibt es auf der Speisekarte keine veganen Gerichte, aber die vegetarische Moussaka ist wirklich ein Gedicht!

Im vergangen Sommer waren wir auch ein paar Mal im Stansvikin Kartano. Das ist ein wunderschön gelegenes Sommerrestaurant auf Laajasalo, einem Inselstadtteil im östlichen Helsinki. Man würde nicht glauben, dass man sich in einer Metropole befindet! Strand, Wald und Schären umgeben dieses Lunch-Restaurant, das auch über eine riesige Außenterrasse verfügt. Man darf kein Finedining erwarten, aber das Essen ist frisch und günstig, man wird mehr als satt und die Location ist ohnehin ein Traum.

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Welches sind eure veggiefreundlichen Lieblingsrestaurants in Helsinki?

P.S. In dem Beitrag gibt es so wenige Fotos, weil ich in Restaurants mittlerweile sehr ungerne Bilder mache…

3 Antworten auf “Restaurants in Helsinki – ein Rückblick & einige veggiefreundliche Favoriten”

  1. Danke für den informativen Beitrag. Beim nächsten Helsinkibesuch werden wir davon einiges ausprobieren! Das kann allerdings bissl dauern, weil in der diesjährigen Finnlandreise Helsinki nicht vorkommt …
    Lustigerweise war ich auch 2004 zum ersten Mal in Helsinki, allerdings war da bei mir das Abitur schon seeeehr lange her 😉

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    1. Hallo Lotelta! Eigentlich war ich im Jahr 2002 zum ersten Mal in Helsinki, aber damals mit meinen Eltern sind wir überall nur durchgejagt, deshalb musste ich nochmal alleine in Ruhe kommen 😉 . Dir würde bestimmt das Stansvikin Kartano gefallen! Liebe Grüße, Heike

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